Antlitz
auf Turiner
Grabtuch
Wie bekannt wurde
mit Hilfe vom Radiokarbondatierung die Zeit der Entstehung des
Grabtuches in
die Jahre 1260 - 1390 datiert. Allerdings scheint es für mich die
Übereinstimmung mancher Merkmale des Abbildes von Antlitz auf dem
Turiner
Grabtuch mit der Ikone Christus
Pantokrator aus 7 Jahrhundert verbluffend, und
zwar sind
es die höher gestellte Augenbraue, größeres Auge und kürzerer
Schnurbart von
rechter Seite.
Diese
Merkmale
weisen darauf hin, dass das Turiner Grabtuch als Muster für diese Ikone
dienen
könnte. Deshalb kann sein Alter in Wirklichkeit über 1300 Jahren
sein. Ferner, wenn wir uns von der Meinung über Turiner Grabtuch
als mittelalteliche Fälschung endgültig verabschieden, können wir
dessen Entstehungsdatum noch tiefer in die Geschichte verschieben, bis
4. Jahrhundert, als Keiser Konstantin zum Christentum übertrat und die
Todesstrafe durch Kreuzigung abschaffte.
Kürzerer Schnurbart
von rechter Seite, oder von linker Seite auf dem Negativ, ist
offensichtlich
durch die Verschiebung des Stoffes nach der Deckung des Gesichtes
bedingt. Bei
genauerem Hinsehen sieht man, dass der Schnurbart nach oben gewickelt
ist,
sodass er eben kürzer aussieht. Außerdem sind auch die Spitzen des
Bartes
nach
rechts geschoben.
Größeres,
rechtes
(auf dem Negativ - linkes) Auge, genauer das zugeschlossene Augenlid,
kann man damit
erklären,
dass der Kopf leicht zur Seite geneigt und der Stoff entsprechend
diesem Auge näher
war.
Für
höhergesetztere
Augenbraue konnte ich allerdings lange keine Erklärung finden, bis mir
einfiel,
dass die Abbildung des Antlitzes nicht ganz ist. Obere und untere Teile
sind
gegeneinander gedreht. So entsteht das Gefühl, als ob die Abbildung aus
zwei
Bildern zusammengestellt würde. Die Trennlinie befindet sich gerade
dort, wo
man den Nasenbruch vermutet. Weil der Stoff selbst als ganz aussieht,
kann es
dafür nur eine Erklärung geben: An dieser Stelle gab es eine Falte.
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Das
obere Teil
trennte ich ab, drehte es um 3.8° links und setzte es zurück in das
Bild.
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Fernen
muss man
berücksichtigen, dass wegen der Falte bei der Ausbreitung des Tuches
die
Abbildung vertikal ausgedehnt wurde. Wenn wir annehmen, dass die
Wölbung der
Falte einem Halbkreis entsprach, bekommen wir die Ausdehnung zum Basis
der
Falte ungefähr in 1.5 mal (die Länge des Halbkreises ist gleich Pi mal
Durchmesser geteilt durch zwei, daher ist sie in Pi geteilt durch zwei
länger
als Durchmesser, d.h. Basis der Falte). Auf diese Weise kann das obere
Teil
etwa um Drittel der Breite vom Basis der Falte nach unten geschoben
werden.
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Wie
wir jetzt
sehen, befinden sich Augen und Augenbrauen auf gleicher Höhe. Und ich
zeige
noch einmal dieses Bild zum Vergleich mit dem ursprünglichen Negativ:
Durch die Falte
kann man erklären, warum
die Abbildung des Gesichtes nicht ausgedehnt ist. Sie könnte den Stoff
im Gesichtsbereich so stabilisieren, dass er das Gesicht nicht umgibt,
sondern eher flach auf ihm liegt. Berücksichtigung
der Falte erlaubt uns nicht nur die Korrektur der Abbildung
durchzuführen,
sondern führt uns zum Schluss, dass die Nase beim dargestellten auf dem
Grabtuch Menschen nicht gebrochen war. Unter anderen hat das eine
wichtige
religiöse Bedeutung.
"33 Als sie
aber zu Jesus kamen und
sahen, dass er schon tot war, zerschlugen sie ihm die Beine nicht, 34
sondern einer der Soldaten stieß mit der Lanze in seine Seite, und
sogleich floß Blut und Wasser heraus. 35 Und der, der es gesehen hat,
hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr. Und er weiß, dass er Wahres
berichtet, damit auch ihr glaubt. 36 Denn das ist geschehen, damit sich
das Schriftwort erfüllte: Man soll an ihm kein Gebein zerbrechen. "
Johannes
19:33-36
Eigentlich
ist es
noch fraglich, ob der Nasenknorpel ein richtiges Gebein ist, trotzdem
war die
Abbildung des Nasenbruches auf dem Grabtuch unangenehm für die
Gläubige, die an die Echtheit des Grabtuches glaubten. Jetzt
können wir aber diesen "Fakt" schlicht verwerfen. Es ist klar, dass
der unversehnte Nasenknorpel zusätzlich für die Echtheit des Turiner
Grabtuches
spricht, zwar für seine Übereinstimmung mit der Beschreibung im
Evangelium.
Trotzdem
denke ich, dass wir aus dem Turiner Grabtuch keine Ikone machen sollen.
Auch wenn bewiesen wird, dass es aus erstem Jahrhundert stamm, könnte
jemand anderer unter ihm liegen. Damals war die Hinrichtung durch die
Kreuzigung ja üblich. Anderseits ist Turiner Grabtuch wenigstens ein
Indiz dafür, dass Jesus Christus genau so getötet war, wie es im
Evangelium beschrieben ist.
Wadim, 2007 - 2008
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